Alexandre Lamfalussy

belgischer Bankmanager und Wirtschaftswissenschaftler; erster Präs. des Europ. Währungsinstituts (EWI) 1994-1997; Leiter der Bank für Internat. Zahlungsausgleich (BIZ) 1985-1993

* 26. April 1929 Kapuvar (Ungarn)

† 9. Mai 2015 Ottignies-Louvain-la-Neuve

Herkunft

Alexandre Lamfalussy wurde 1929 in Kapuvar, Ungarn, geboren. Unter dem repressiven kommunistischen Nachkriegsregime setzte sich L. 1949 mit einigen Freunden über die Grenze nach Österreich ab und gelangte schließlich mit Hilfe von Benediktinermönchen bis in seine spätere Wahlheimat Belgien.

Ausbildung

Ab 1949 studierte L. Wirtschaftswissenschaften an der Katholischen Universität Louvain (Löwen) in Belgien und erwarb dort 1953 den Grad der License. Am Nuffield College in Oxford setzte er seine Studien fort und promovierte dort 1955 zum Dr. phil.

Wirken

Seine berufliche Laufbahn begann L. 1955 in der volkswirtschaftlichen Abteilung der Geschäftsbank Banque de Bruxelles. 1961/1962 lehrte er zwischenzeitlich als Gastdozent für Wirtschaftswissenschaften an der amerikanischen Yale University. 1962 kehrte er als Ökonom und Berater an die Banque de Bruxelles zurück. Von 1965 an fungierte er dort als geschäftsführender Direktor und Vorstandschef. Nach Verschmelzung seines Hauses mit der ebenfalls belgischen Banque Lambert verantwortete er 1975/1976 als Unternehmenschef die Etablierung der neuen Banque Bruxelles Lambert.

1976 folgte L. einem Ruf an die Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIZ) nach Basel, die 1930 gegründete internationale ...